Man soll ja im «jetzt» leben, aber der Blick nach vorne ist doch stets sehr interessant: In welche Richtung wird sich «mein» Sport bewegen?
Im Alpinen Skirennsport nimmt das Interesse seit Jahren ab. Die Budgets werden kleiner und Sponsoren ziehen sich zurück, weil weniger Leute den Sport aktiv betreiben bzw. sich für den Skirennsport interessieren. Einerseits lernen immer weniger Kinder Ski fahren, weil die Skigebiete wegen des Klimawandels rarer und aufgrund hohen Investitionen in Kunstschnee teurer werden. Andererseits verschiebt sich das Interesse der Leute zu neuen, jungen Sportarten und somit die Marketingbudgets der Hersteller und Sponsoren eher zum Ski-Freestyle, Freeriden oder Mountainering… Waren früher Bernhard Russi und Pirmin Zurbriggen Stars, sind heute Fabian Bösch und Elias Ambühl die Vorbilder der Jugend. Auch wenn ich es mir anders wünschte; der alpine Skirennsport wird wohl in Zukunft noch mehr an Relevanz einbüssen müssen.
Diese Entwicklungen werden wohl auch nicht ganz am Behindertenskisport vorbei gehen. Glücklicherweise ist aber auch Monoskibobfahren eine eher junge Sportart und geniesst aktuell einen Aufschwung..
Die Aufmerksamkeit der Medien ist wohl primär der stetig steigenden Akzeptanz und Integration des Behindertensports zu verdanken. Die Paralympics werden inzwischen auch am Schweizer Fernsehen live übertragen. Konnte man vor zehn Jahren noch als nicht-Profi vorne mitmischen, muss man sich heute voll und ganz auf den Sport konzentrieren, wenn man im Weltcup mitfahren will. Immer aufwändiger wird zum Beispiel die Materialabstimmung: Neue Erkenntnisse, Materialien und Geräte-Hersteller müssen getestet werden, um stets mithalten zu können.
Ich freue mich, ein Teil einer Sportart zu sein, die sich aktuell materialtechnisch, in Bezug auf die Professionalität und die Aufmerksamkeit in den Medien rasant entwickelt.
Ganz klar wird Monoskibobfahren wohl nie ein Massensport. Aber eine Zukunftsvision könnte sein, dass Monoskibobfahren – ähnlich dem Snowbiken oder Schlitteln – eine andere Form von Aktivität in der Winterlandschaft wird. Monoskibobfahren macht auch für nichtbehinderte wahnsinnig Spass – sei es als Ausflug unter Kollegen, im Verein oder als längerfristige Alternative zum «normalen» Skifahren aufgrund Gelenksschmerzen oder Verletzungen. – Worauf wartest du?
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